Geschichtliches

Wie ist unsere Chorarbeit entstanden?

1909 entstand innerhalb des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes eine organisierte Gesangsarbeit.

Die bestehenden Chöre wurden unter dem Namen »Gesangsdienst der Landeskirchlichen Gemeinschaften Sachsen« zusammengefasst. Die Chöre gehörten bald größtenteils zum Evangelischen Sängerbund (ESB), der deutschlandweit arbeitete und seinen Chören Noten zur Verfügung stellte.

Wie hat die Chorarbeit die Zeiten überdauert?

In den dreißiger Jahren wurde für den Gesangsdienst des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes Martin Schwinger als hauptamtlicher Singwart berufen, um die Chöre und Chorleiter zu schulen.

Während des Zweiten Weltkrieges kam die Chorarbeit fast überall zum Erliegen.In der Nachkriegszeit begann Martin Schwinger wieder mit seiner Arbeit.Unter seiner Leitung fand am 5.9.1948 in Dresden (Lutherkirche) das erste Landessängertreffen statt. Nur 300 Sänger konnten damals in der zerbombten Stadt aufgenommen werden.

Zum Vergleich haben wir eine Teilnehmerzahl beim nächsten Landessängertreffen am 3. September 1950 im Meißner Dom. Von den 4000 Besuchern waren 1500 Sänger.

Geleitet wurde dieses Fest durch:

Willi Hennes (Geschäftsführender Bundeswart des ESB ), Martin Schwinger und Richard Fischer. Letzterer hatte schon einige Jahre ehrenamtlich mitgewirkt und wurde 1956 in den hauptamtlichen Dienst berufen.

Auf seine Initiative hin wurde der Gnadauer Chordienst/Ost gegründet, der im abgeteilten Ostdeutschland die Verbindung untereinander hielt und die Notenbeschaffung regelte, da der ESB in der DDR nicht erlaubt war.

Während der 40 Jahre DDR kümmerte sich besonders Gottfried Damm um die oft schwierige Herausgabe von Notenmaterial, meistens als Lizenzausgabe des ESB.

1968 wurde als weiterer Singwart Gunter Gerhardt berufen. In dieser Zeit kam eine Fülle von neuem Liedgut in die Chöre und wurde auch durch Kinder- und Jugendsingerüstzeiten bekannt gemacht.

1977 wurde für die wachsende Arbeit ein weiterer Singwart, Thomas Erler, hauptamtlich angestellt. Die Nachfrage nach Singewochen für Kinder, Jugendliche und Familien war so groß, dass Interessenten oft keinen Platz bekamen.

1988 wurde ein dritter Singwart, Thomas Hoffmann, für den sächsischen Gesangsdienst angestellt.

Wie ging es nach der „Wende“ weiter?

Mit der Wiedervereinigung hat sich auch manches im Sächsischen Gesangsdienst verändert: Die finanzielle Situation stellt sich ganz anders dar als in der DDR. Auch die berufliche Beanspruchung beeinträchtigt zum Teil die ehrenamtliche Mitarbeit in den Chören.

Nach einem zeitweiligen Wiedereintritt in den ESB besteht jetzt der Sächsische Gesangsdienst als eigenständige Chorarbeit innerhalb des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes.

Betreut wird sie von Thomas Hoffmann als Singwart für Sachsen, mit Ausnahme der Landkreise Plauen, Vogtland und Aue und Umgebung, welche von Michael Wittig neben seiner Tätigkeit als Musikwart für den Saitenspieldienst betreut werden.